Noch weiter zulegen will die Radiostation Antenne 1 bei den Hörerzahlen und hat deshalb den besten Abnehmer des Landes gesucht. Der Privatsender setzt neuerdings auf Heimatstärken (Slogan: „Hier für euch“) und ruft jede Woche zum Schwabenrekord auf. Den sicherte sich zuletzt Ralf aus Sonnenbühl. In vier Jahren speckte der Sieger unglaubliche 90 Kilo ab. Die Internetgemeinde diskutiert, ob diese Leistung wirklich so großartig ist, weil sich Ralf aus Sonnenbühl angeblich einen Magenbypass hat legen lassen. Bei dieser Methode wird ein Teil des Magens stillgelegt. Käse schließt den Magen, hieß es bisher. Jetzt tut’s der Operateur.
Es scheint, als könne der Schönheitschirurg alles richten. Man legt sich auf den OP-Tisch und sagt: Bitte, einmal Bikinifigur! Übrigens spricht man auch bei Männern von einer Bikinifigur. Denn Männer ziehen am Strand den Bauch ein, sobald sie einen Bikini sehen.
Mit den steigenden Temperaturen kommt er halt wieder, dieser jedes Jahr unerreichbare Wunsch nach der Bikinifigur. Im Freibad und am Baggersee will man sich nicht immer ein Handtuch auf die Wampe legen. Welche Crash-Diät hilft am besten? Kürzlich überraschte ein Bekannter beim Essen im Restaurant, indem er vorm ersten Gang Peperoni bestellte. Die verdrückte er mit verzerrter Miene. Der Magen, erklärte er mir, möge die Überreizung mit Scharfem nicht, weshalb der Appetit reduziert werde. Lässt sich so der Körper austricksen?
Als wir in der Redaktionskonferenz über erfolgsversprechende Diäten sprachen, meinte ein Kollege – ich glaube, er hat weder eine Bikini- noch eine Tangafigur, aber ich hab’ ihn noch nie beim Schwimmen getroffen – ganz ruhig: „Abnehmen wird überschätzt.“
Und ein anderer wusste, wie man ganz schnell runter kommt von den Pfunden: „Bei meiner Scheidung hab ich nur 76 Kilo gewogen.“ Heute dürften es – er ist zum zweiten Mal verheiratet – 90 sein. Nur um am Strand nicht wie ein Fettkloß auszusehen, können wir doch nicht die Liebste zum Teufel jagen. Ein Single wie Travestiekünstlerin Frl. Wommy Wonder hat den Nachteil, dass sie sich zum Zwecke des Schlankwerdens nicht mal von irgendjemandem trennen kann. „Bikinifiguren lassen sich nicht schnüren“, sagt Wommy, „deshalb ist das für mich unerreichbar – in diesem Leben und im nächsten.“ Wie aber übersteht sie den Sommer? Ihre Antwort: „Ich verhänge die Spiegel, das ist das Einzige, was hilft.“
Beim Spiegelboykott wird keine Trägerin ihre eigene „Bikini-Zone“ und ihre „Bikini-Brücke“ sehen. Frauen, die sich’s erlauben können, posten ihre Brücke im Netz. Soll gerade groß in Mode sein. Als „Bikini-Bridge“ wird der Körperbereich zwischen den Hüftknochen bezeichnet, über den sich der Bikinistoff leicht abhebt – je ausgeprägter, desto besser.
Wer bis zur Sommersaison immer noch Fettpölsterchen spazieren trägt, sollte trotzdem nicht aufs Sonnenbaden verzichten. Körperliche Mängel lassen sich mit besonders ausgeprägtem Sinn für Humor ausgleichen. Machen Sie, liebe Leserinnen und Lesern, halt ein paar Späße mehr. Erzählen Sie etwa diesen Brüller: „Mama, darf ich im Sommer einen Bikini tragen?“ – „Nein Patrick.“