Äffle: „I gang zum Friseur.“
Pferdle: „Riskier bloß nix, Kerle.“
Manchmal reicht es, daheim zu bleiben, damit man die Haare schön hat. Der Illustrator Manuel Kloker führt’s vor. Er hat für das StN-Buch „Goht’s no?“ die blaue Turmfrisur, die bisher vor allem in amerikanischen Simpsonskreisen beliebt ist, aufs schwäbische Sofa geholt.
’s Äffle freut sich diebisch, ’s Pferdle mit der Pracht von Marge Simpson aufzubrezeln. Gell, da glotsch!
Äffle und Pferlde als Weltbürger im Buch „Goht’s no?“
Zeichnung: Manuel Kloker mit freundlicher Genehmigung von Lang-Film Medienproduktion
Es war höchste Zeit dafür. Denn die US-Zeichentrickkollegen von Äffle und Pferdle haben was Wichtiges gelernt. Die schwätzet neuerdings Schwäbisch wie mir au. Der Dodokay hat die Abenteuer aus der fiktiven Ami-Stadt Springfield in eine endlich verständliche Sprache übersetzt. Als Comic sind die Simpsons auf Schwäbisch ein Renner.
Schwäbisch goht emmer!
Au um de Globus rum ond num.
In einem Buch, das sich mit dem „Lieben, Leben, Leiden im Land der Schwaben“ befasst, dürfen Äffle und Pferdle nicht fehlen. Nun sind die Simpsons und das schwäbische Duo in „Goht’s no?“ quasi fusioniert.
Liebe Leserinnen und Leser, goht’s Ihna gut? Hoffentlich noch besser, wenn wir uns am Freitag. 25. September, 17 Uhr, bei Wittwer an der Königstraße treffen. Wir haben die Simpsons eingeladen, aber höchstwahrscheinlich kommen sie nicht. Die haben immer viel zu tun. Deshalb müssen Sie kommen! Uff älle Fäll sind zwei begeisterte Stuttgarter da, der Illustrator Kloker und der Schreiber dieser Zeilen. Beim Signieren des StN-Kolumnenbuches „Goht’s no?“ (Belser-Verlag) wollen der Buchdesigner und ich gern mit Ihnen über die Schwaben schwätzen, was sie häbbi oder kreuznarrret macht. Wir sind gespannt auf Ihre Lieblingswörter unseres tollen Dialekts.
Ein Dankeschön an dieser Stelle an die Buchhandlung Wittwer, die im Stammhaus ihr schönstes Schaufenster (links neben dem Haupteingang) nur mit dem StN-Büchle dekoriert hat. Blickfang ist das Poster, auf dem drei „Goht’s-no?“-Unterstützer zu sehen sind: der Ballettchef Eric Gauthier, der zum Kuss zu Travestie-Lady Frl. Wommy Wonder hochspringt, staunend beobachtet von der Wirtin Laura Halding-Hoppenheit.
Denken Sie rechtzeitig an Weihnachten! Gern schreiben wir nächsten Freitag Widmungen für Ihre Liebsten, Opas, Enkel, für Schwabenfreunde, die Sie beschenken, wie auch für Schwabenhasser, die Sie vom Gegenteil überzeugen wollen.
Wie gefällt dem Pferdle die neue blaue Hochfrisur? I han’s angerufa. ’s Pferdle hat net lang überlega müsse. „I kann halt älles traga“, hat es gesagt, also der Heiko Volz, der Autor von Äffle und Pferdle 2.0.
Aber nicht alle Schwaben sind so freundlich wie ’s Pferdle. Dies darf auch gar nicht sein. Sonst würden die wunderbaren schwäbischen Flüche nie zu hören sein.
Bei uns gehört das Bruddeln zur Lebensqualität. Schwaben sind fantasievolle Lautmaler. Lustvoll hauen sie mit Donnerworten um sich. Ihren Ärger lassen sie gern am Stück raus und gönnen sich im Zustand der Erregung keine Atempause.
Herrgoddskreizdonnderweddrabberau!
Hemmelherrgoddsagramentleggmeamarschscheißglo’mbverreggts!
Die einfachen Flüche beginnen oft mit dem Vorwort soen oder soa: Soen Schoofscheiß, soen Bäbb, soa Läddagschwädz, soa Lumbakruschd. Zunächst wird alles im Bruddelton vernuschelt. Es grummelt und grollt. Da braut sich was zusammen, was zu zweierlei führen kann: Entweder es verpufft, weil der Schwabe in letzter Sekunde denkt, dass er beim Schweigen keine Fehler macht. Oder er sieht ein, dass Runterschlucken ein Magengeschwür macht und er besser granatenmäßig explodiert, bis die Wände wackeln. Schwäbische Flüche sind wie gute Rockmusik, die jeder versteht, weil sie in Mark und Bein geht. Hemmer’s?