Wenn der Besen (schwäbisch: Bäsa) hängt, weiß jeder hier, ist die Weinwirtschaft auf Zeit geöffnet. Wenn der rote Eimer hängt, das spricht sich nun herum, sind die Berliner da. Der rote Eimer hängt gerade in der Zirbelstube, dem früheren Sterne-Restaurant. Die Räume mit dem Zirbelholz befinden sich im seit zwei Jahren geschlossenen Schlossgartenhotel, das temporär unter der Regie des Studios Amore steht.

Rot, die Farbe der Amore, ist der Eimer, der für „Berlins Ramen Revolution“ steht, wie das Genussmagazin „Falstaff“ schreibt. Christopher Selig hat während Corona Ramen gekocht und die japanische Nudelsuppe, vegan auf deutsche Art interpretiert, vom zweiten Stock seiner Wohnung im roten Eimer abgeseilt und damit die Kundschaft erfreut. Der rote Eimer wurde zum Instagram-Star. Er hängt bis Sonntag im Zirbelgebälk des Schlossgartenhotels.

 

In der Pandemie wollte Christopher Selig fremde Menschen nicht durch seinen Hausflur schlurfen lassen. Gleichzeitig ist der Eimer eine Hommage an das Restaurant Genki Ippai in Tokio, das einen Eimer an die Tür hängt, wenn es geöffnet ist. Mit Stephan Hentschel (holte vegan einen Stern, versorgt die SZ regelmäßig mit Rezepten) füllt er beim zweiten Pop-up das  Haus. Zu acht sind sie aus Berlin angereist, wie eine Klassenfahrt sei’s, für acht Tage haben sie sich zusammen in ein Haus im Westen über Airbnb einquartiert und stecken mit ihrer Leidenschaft für gutes, gesundes, überraschendes, frisches Essen an. Echt lustig diese 🪣 Group. Weil der Andrang wieder so groß ist, kommen die Berliner nach Ostern vielleicht wieder – dann mit neuen Überraschungen.

 

Mit den Köchen Christopher Selig (links) und Stephan Hentschel

 

Im roten Eimer seilte Christopher Selig Ramen ab.
Stephan Hentschel in der Zirbelstube,
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