Warum gehen Löwen nicht zum Yoga? Vielleicht haben sie andere Methoden gefunden, um sich zu entspannen. Aber kommt mir jetzt bloß nicht mit Sex. Als ob Sex immer die reine Entspannung wäre! Sex kann in unglaublichen Stress ausarten. Fragt nur mal ein heterosexuell veranlagtes Löwenmännchen. In der Brunft will die Durchschnittslöwin von ihm alle 20 Minuten bestiegen werden – und zwar fünf Tage lang. Bei diesem animalischen Verlangen kommt eine Raubkatze auf 40-mal Sex am Tag. Und jetzt kommt Ihr!

SEX. Drei Buchstaben, alle drei groß geschrieben. Damit balzt das Naturkundemuseum im Schloss Rosenstein um die Gunst unserer Neugierde. Die Sonderausstellung „SEX“ mit Froschgesang und fremdgehenden Vögeln will vom 27. Oktober bis zum 20. Mai vorführen, wie raffiniert die Natur zur Arterhaltung ist und wie selten Monogamie im Tierreich vorkommt. In London hat das dortige Naturkundemuseum gerade die Schau „Sexual Nature“ mit einem Besucherrekord beendet. In der britischen Hauptstadt sprach man bereits vom „Sex-Tourismus“. London-Touristen wollten nicht mehr die Pornoschuppen in Soho aufsuchen, sondern kopulierende Nashörner im sonst so verstaubten Natural History Museum bewundern. Kommt jetzt alles auch zu uns. Im Internet hab‘ ich mich in den Londoner Museumskatalog eingelesen und weiß nun: Ein Tausendfüßler hat zwei Penisse und schlingt seine 250 Beine um das Weibchen. Dabei saugt er sich an ihrem Kopf fest. Beide schauen sich beim Sex in die Augen – eine absolute Seltenheit bei Tieren.

SEX. An diesem Thema kommt kein Lurch und kein Löwe vorbei. Und erst recht nicht der liebe Nachbar. Bei mir in der Straße wohnt ein junger Mann, der plötzlich in einem schwarzen Ferrari Cabrio vorfuhr. Beim Anblick von Sportwagen, habe ich im Apothekermagazin „Gesundheit“ gelesen, werden bei Männern die gleichen Hirnregionen stimuliert wie beim Anblick sekundärer weiblicher Geschlechtsmerkmale. Alles schön und gut. Sex ist halt immer und überall. Doch nachts haute es mich fast aus dem Bett, wenn der Nachbar in seinem Ferrari nach Hause kam – die Kiste donnert wie ein Panzer. Es war nur ein Leih-Ferrari. Nach ein paar Tagen war wieder Ruh‘. Ich hatte mich schon so sehr daran gewöhnt, dass ich mich bei meinem Nachbar erkundigte, welches schöne Auto er denn als nächstes auszuleihen gedenke. „Einen Panzer“, antwortete er. Der Mann versteht Spaß. Das ist der beste Schutz.

Doch kommen wir zum eigentlichen Thema zurück: Warum gehen Löwen nicht zum Yoga? Weil es vor allem Menschenfrauen tun! Mit der schwäbischen Autorin Monika Hirschle habe ich mich über ihr Soloprogramm „Älles so erlebt“ unterhalten. Sie plaudert darin über ihre Erfahrungen mit Yoga. „In den Kursen gibt es immer einen Mann – und der heißt immer Dieter“, so ihre Erkenntnis. Auch ich war schon der einzige Mann beim Yoga, ließ ich sie wissen, doch mein Name sei nicht Dieter. Vorzeitig habe ich den Kurs abgebrochen und rätsele nun: Steigen die Klickzahlen, wenn in meiner Blogüberschrift das Wort SEX groß geschrieben wird? Was der größte Unterschied zwischen Menschen und Tieren ist? Tiere lesen nichts über Sex. Sie machen’s halt. Und Dieter macht halt immer noch Yoga.

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