Wenn’s in der Hose rappelt, liegt’s meist daran, dass die Funktion Vibration deines Smartphones ordnungsgemäß anschlägt. Handys, die vibrieren, sind ein alter Hut. Doch kommt jetzt der Vibrator, mit dem man telefonieren kann?
Ihre Erfindung preisen drei junge Stuttgarter Tüftler auf ihrer Webseite www.worldvibe.de so technisch an, als gehe es um die Bedienung einer elektrischen Zahnbürste. Dabei geht es um Klitoris statt Karies.
Wie gut ist der Sex in Zeiten des Smartphones? Beim Googlen stoßen wir auf fast endlose Umfragen, deren Ergebnis immer gleich ausfällt: Die Menschen sind heutzutage vor allem scharf aufs mobile Endgerät, will man uns weismachen. „Jede zweite Frau verzichtet lieber auf Sex als aufs Smartphone“, ist da so und in weiteren Variationen zu lesen. Na super. Den modernen Frauen ist es wichtiger, was auf ihrem Nachttisch steht und nicht so sehr, wer neben ihnen liegt.
WorldVipe-Geschäftsführer Ronald Müller (rechts) und sein PR-Mann Daniel Etti
Jener Kerl, der mal neben ihr mit Fleisch und Blut lag, ist womöglich längst in einer anderen Stadt. Und von dort kann er nun seinen Screen touchen. Dank der Worldvibe-App auf seinem Smartphone bringt er damit bei noch so großer Distanz den Vibrator 2.0 seiner Liebsten in Schuss, äh nur in Gang. Lässt sich in Rhythmus und Stärke variieren. Fernbeziehungen, sagen die Stuttgarter Erfinder, können somit gerettet werden. Ferngesteuert bis zum High-Tech-Höhepunkt.
Was Ähnliches gibt’s aber schon. Weil der Gummi-Hersteller Durex fürchtet, dass beim Trend zur Fernbeziehung der Kondom-Umsatz auf der Strecke bleibt, hat er virbrierende Slips für sie und ihn entwickelt. Die Unterwäsche kommt übers Smartphone in Fahrt. Virtuelles Streicheln, wie toll. Der passende Sex für eine Generation, die mit Pornos auf dem Handy aufwächst.
Aber bitte, wem’s gefällt. Da muss man mal draufklicken: Den beiden im Durex-Werbefilmchen gefällt’s gut.
Lust und Kichern bis der Akku schlapp macht. „Ruf meinen Vibrator an“, werden die einen sagen. Bei mir gilt eher: „Kein Anschluss unter dieser Nummer!“
