Knospen schwellen. Wieder flattern durch die Lüfte süße, wohlbekannte Düfte. Sind gute Laune und Libido geweckt? Was macht diese Jahreszeit mit uns? Über ihre Frühlingsgefühle sprechen Promis wie Pierre M. Krause.
Er ist’s! Als sich Mörike am blauen Band ergötzte, hörte er von fern den leisen Harfenton. Und Ludwig Uhland jubilierte: „Die Welt wird schöner mit jedem Tag, man weiß nicht, was noch werden mag.“ Seit jeher hat das literarische Frühlingserwachen eine Farbenwucht der Worte hervorgebracht.
Die Natur folgt ihrer Bestimmung, blüht auf zu neuem Leben. Weil der Mensch nur ein Teil der Natur ist, auch wenn er sich manchmal über sie erhebt, spult er nun sein biologisches Programm ab. Es gibt kein Entrinnen. Wer keine Chance hat, den Hormonen zu gehorchen, wird übellaunig. Und wer sich verliebt, schwebt von allem davon.
Wie lange, mag mancher Leser denken, der die Fotos dieser Kolumne gesehen hat, will uns der Schreiber hinhalten mit Stilblüten? Wann kommt er endlich zur Sache?
Da wären wir also bei Christof Sage, dem größten Promiflüsterer der Stadt. Vorbei sind die Zeiten, da er allein über rote Teppiche schritt. Der Society-Fotograf, der im vergangenen Sommer bei seiner Media Night mit über 1600 Vips im Römerkastell seinen 60. Geburtstag gefeiert hat, schwebt wie ein Teenager auf rosaroten Wolken. Mit der um zehn Jahre jüngeren Bärbel Bahnmüller, seiner neuen Freundin, erlebt er alles intensiver. Seit 20 Jahren kennen sich die beiden, auf dem letzten Weindorf hat es gefunkt – jetzt ist die ebenso verliebte Partnerin, die im Vertrieb einer Modefirma gearbeitet hat, bei ihm eingezogen, schmeißt sein Büro und begleitet ihn auf allen Events. Und jeder, der das Glück von Christof mit seiner Bärbel erlebt, freut sich mit.
Also auch Frl. Wommy Wonder. „Ich finde, jeder sollte eine Bärbel haben“, sagt die Travestie-Lady. Wommy hat auch eine. Mit Schwester Bärbel, im wahren Leben Marcelo Pivoto, bildet sie auf der Bühne ein schräges Paar. Marcelo ist momentan mit seinem Partner auf Heimaturlaub in Brasilien. Und das Fräulein hält am Fräuleinstatus fest – allein schon, um den Künstlernamen nicht ändern zu müssen. „Das Feedback auf dem Tummelplatz der Triebe ist bei mir jahreszeitenunabhängig auf demselben Level“, sagt Wommy. Und dennoch zieht sie das Alleinsein vor – alles für die Kunst!
Als „frisch gebackener Single“ lebt Entertainerin Patrizia Moresco auf: „Ich umarme den Frühling und sage: Willkommen, ik freu ma.“ Die italienische Schwäbin wohnt mittlerweile in Berlin und berichtet: „Frühling ist, wenn man freundliche Worte zu hören kriegt, nicht immer nur ,Wat wolln se? Ham wa nicht, machn wa nich, jeht nich’.“
„Immer baff“ ist Stanley Grimmer, Model und Schauspieler, im Frühling: „Da haut’s mir meine ganzen Hormone zusammen!“ Von der Lebenslust wird er übermannt, auch als Single: „Ich weiß oft gar nicht, wohin mit meinem Glück. Da möchte ich die ganze Welt umarmen. Und fühle, ich muss raus in die Sonne.“ Auch Patrick Mikolaj, ebenfalls Single und Erfinder des Unnützen Stuttgartwissens, ist happy: „Als Hobby-Spaziergänger ist das meine Jahreszeit. Der Frühling hat mir bereits die ersten Sommersprossen beschert.“ Christian Langer von der A-cappella-Gruppe Die Füenf frohlockt: „Sommer ist zu heiß, Winter zu kalt, Herbst zu stürmisch, der Frühling ist perfekt.“ Glaubt er an die Wirkung von Frühlingsgefühlen? Seine Antwort: „ Aber ja! Es kann kein Zufall sein, dass alle zur selben Zeit mit guter Laune Fenster putzen.“
Blogger Martin Elber von Kessel-tv ist froh, „dass der Winter so harmlos war“. Mit den Temperaturen steigt seine Laune. „Die Welt steht im Saft“, freut sich Mascha Hülsewig von der neuen Erotique-Boutique Frau Blum, „ das macht Lust auf große Gefühle, auf Begegnungen.“ Comedian Michael Gaedt will sich jetzt um seine „Bikini-Figur“ kümmern: „Auch ein Waschbär-Bauch will gepflegt sein.“
Wer die große Liebe von TV-Moderator Pierre M. Krause ist? Natürlich sein Lehrmeister Harald Schmidt! Krause feierte kürzlich die allerletzte Late Night von Schmidt mit Kollegen in Köln und brachte davon das hollywoodmäßige Selfie (siehe oben) mit, dass er zum Abdruck i freigegeben hat. Seine Bildunterschrift: „Aufwiederfernsehen, Großer!“
Was macht Mörikes Band, das Blaue, mit Herrn Krause? „Es lässt mich durch eine sonnenabstinente Winterzeit und die plötzlich eintretende Lichtintensität aussehen wie Schneewittchen auf Heroin. Ansonsten macht mich der Frühling fröhlich. Wie Schneewittchen auf Heroin eben.“ Glaubt er an die Macht der Frühlingsgefühle? Für den Moderator ist das „keine Frage des Glaubens“, sondern eine „Frage des Hormoncocktails, der jedes Jahr frisch gemixt wird.“ Allen Lesern verrät Krause das Rezept: „2 cl weniger Melatonin, dafür drei Esslöffel mehr Serotonin und ein buntes Sonnenschirmchen als Deko.“
Prost! Knospen mögen schwellen!