Typen mit Ecken und Kanten

Harte,  unverblümte  Porträts in Schwarz-Weiß:  Wilhelm Betz   hebt  den Charakter von Stuttgarter Köpfen hervor  – mit Makeln und   ohne Weichzeichnung. Haben Frauen keinen Charakter? Unter den  36 Porträtierten,  die  Wilhelm Betz bisher für seine packende   Serie  „Stuttgarter Charakterköpfe“ ausgewählt  hat, ist   keine Frau. Aber vielleicht hat das eher was mit Eitelkeit zu tun, weniger mit Stärke und Geradlinigkeit. Denn der…

Weiterlesen

Normalos ins Schaufenster!

Innen hohl, außen perfekt.  Bisher konnte   sich jede    Schaufensterpuppe auf Traummaße verlassen. Trainiert und athletisch sehen die lebensgroßen Figuren meist aus. Und das, obwohl sie nie Sport treiben.    Ihr  wohlgeformter  Kunststoffleib dient nur einem  Zweck. Als Kleiderständer  sollen sie den echten   Homo sapiens,  der  auch hohl sein kann,  zum Kaufen animieren. Der Homo schaufensterius verfügt seit dem Jahr 1849, als …

Weiterlesen

Ein Büchle reist um die Welt

Im Pressehaus Stuttgart gibt's gerade etliche Versammlungen und Konferenzen. Zwei Zeitungen bilden im nächsten Jahr eine Gemeinschaftsredaktion - dies muss vorbereitet und diskutiert  werden. Bei einer dieser Versammlungen kam ein Kollege auf mich zu. Er arbeitet bei der Konkurrenz, die bald eine andere sein wird (aber ja, weil alle fragen: Es wird bei zwei Titeln und zwei Zeitungen bleiben).  "Goht's no",  sagte der Konkurrenzkollege,…

Weiterlesen

Bist du auch so schlau wie Einstein?

Viel zu viele  würden sich lieber von Frau, Mann,   Yacht oder Pferd trennen als von Facebook.    Das   Online-Netzwerk, das unser Leben schneller  verändert hat als Luthers Thesenanschlag, will   in seiner Heimat  USA eine   neue Funktion testen, erfuhren wir vor wenigen Tagen – eine Funktion,  mit der sich Fotos und Beiträge des Ex-Partners herausfiltern lassen und mit der man damit die…

Weiterlesen

Die „Onnötigen“ der Schwaben

Sehen Schwaben rot,  wenn es um die Kaste  Vip und wichtig geht?   Für das Programmheft  der 21. Filmschau Baden-Württemberg, die  Anfang Dezember die besten Regisseure, Schauspieler, Autoren und  Produzenten des Landes in Stuttgart versammelt,  bat  Pressesprecher Hans-Peter Jahn den   ortsansässigen Gesellschaftskolumnisten um ein kleines Interview. Er bat  mich. Seine erste Frage: „Können die Schwaben inzwischen auch roten Teppich?“ Ob der…

Weiterlesen

Beim Barth des Herrn Sonntag

Muss des sein?  Christoph Sonntag ist selbst schuld, dass man sich auf dem Weg zu seinem Auftritt diese Frage stellt. Denn seine Radio-Comedy-Serie bei SWR 3 beginnt immer mit dieser einen Frage. Muss des sein?  So gut hat der 53-Jährige  sein Publikum gezogen, dass es auf diese Vorlage   im Chor  ruft:  „Waaaas?“  Hier  ein Beispiel: „Muss des sein?“ – „Waaaas?“…

Weiterlesen

Tod im Dreifarbenhaus

Ist das der Tod, den sich Männer wünschen? Manfred Naegele, der bis zur Senderfusion Ende der  1990er zu den bekanntesten Fernsehgesichtern  des SDR gehörte, ist 76 Jahre alt – also in einem Alter, in dem der  Blick auf die Todesanzeigen   schmerzhaft ist.  „Man liest   hier oft den eigenen  Jahrgang“, sagt er, „und viele sind auch noch wesentlich jünger.“ [caption id="attachment_3936"…

Weiterlesen

Bonbonbunte Ex-Boys

Die drei Gentlemen, die auf der Bühne bonbonbunte Anzüge tragen, stammen aus einer Zeit, als Fans in sentimentalen Momenten brennende Feuerzeuge emporhielten. Heute knipst man die Lampe des Taschentelefons an, die tausendfach in der dunklen Halle leuchtet. Kalte neue Konzertwelt, die nicht mehr so heimelig ist. Am schlimmsten aber ist der Dokumentierungsdrang. Viel zu viele konzen­ trieren sich voll darauf, mit…

Weiterlesen

Save the Date: 17. Dezember 2022, 9.07 Uhr

Zur romantischen Verabredung, die das Ziel verfolgt, zwei Herzen einander näherzubringen, benutzten unsere Eltern das schöne französische Wort Rendezvous.  Heute sagen junge  Menschen  Date dazu.   Und dieses Date ist in Gefahr? Oder warum bekommen wir immer mehr   Karten und Mails, auf denen „Save The Date“ steht? Aus der  Reklameforschung wissen wir, dass ein Großteil der deutschen Kunden englischsprachige Slogans falsch versteht.…

Weiterlesen

’s goht no – aber wie lang no?

[caption id="attachment_3904" align="alignleft" width="428"] Uwe Bogen und Manuel Kloker bei WittwerFoto: Lichtgut/Achim Zweygarth[/caption] „Ha wa mir!“ – „Goht’s no? ’s    goht no – aber wie lang no?“ – „Mir Schwoba send a urigs Völgle!“ Ausgiebig schwäbisch g’schwätzt wurde beim Wittwer, als wir, der Manuel  Kloker, der Illustrator, und ich,  den  StN-Kolumnenband  „Goht’s no? Lieben, Leben, Leiden im Land der Schwaben“  signiert…

Weiterlesen