Ich hab‘ keine Zeit, mich zu beeilen

Kunterbunt bedecken   Hängematten und   Sitzsäcke  den  Wilhelmsplatz:   Bis Sonntag lädt die  Initiative    „Stadtlesen“ zum  kollektiven  Schmökern ein und hat dafür     3000 Bücher mitgebracht. Öffentliches „Stadtlesen“ statt immer nur das Smartphone checken. Die Sonne zeigt, dass sie noch brennen kann. Aber nicht an ihr liegt’s, warum der Wilhelmsplatz  mehrere  Lastwagenladungen an  Sitz- und Liegeplätzen bietet.   Die Aktion „Stadtlesen“ ist mit Bücherregalen…

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Bitte rasch posten!

Immer mehr Veranstalter setzen Fotowände fürs Publikum zur Werbung ein. Ob beim Musical, in der Wilhelma oder im Varieté: Selfies vor lustiger Kulisse, die bei Facebook gepostet werden, sind die neue Mund-zu-Mund-Propaganda. Das Prinzip ist nicht neu. Wurde der Kopf durch ein Loch gesteckt, zur Belustigung der anderen, sagte man im Mittelalter Pranger dazu. Heute nennt man so was Werbung…

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Wo Sex im Park erlaubt ist

Der Vondelpark in Amsterdam umfasst 47 Hektar und hat mit dem weit aus   kleineren Schlossplatz in Stuttgart  mehr Gemeinsamkeiten, als man glaubt. Da wie dort dienen die grünen Oasen  der    Entspannung  und zählen zu den Sehenswürdigkeiten ihrer  Stadt.  Was beide Orte neuerdings    noch verbindet, sind  Schlagzeilen mit dem Stichwort Sex  –   mit Sex, der  den  Zusatz  „öffentlich“ trägt. „Liebesspiel auf dem…

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Nix für Boudis

Ach, ist das lange her! Wenn wir  als Kinder was ausgefressen hatten,  gab’s eine Höchststrafe, vor der wir uns alle fürchteten: „Ihr  dürft heut’ nicht fernsehen!“ Diese Eltern-Drohung  hat von Generation  zu  Generation an Schrecken verloren. Die Kids  von heute wollen  nicht mehr, was uns wichtig war.  Sie wollen  gar  nicht fernsehen. Lieber tummeln sich die Jungen im Netz, schauen…

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Das Mensch

Und der Mensch heißt Mensch, weil  er vergisst, weil er verdrängt. Dank Herbert Grönemeyer wissen wir,  dass   der Mensch schwärmt und stählt,  dass er wärmt, wenn er erzählt. Doch über „das Mensch“ hat  der Sänger kein Wort verloren.  Nur für  den maskulinen Menschen schrieb er eine  Hymne, nicht aber  fürs Neutrum. Dabei steht  der schwäbische Ausdruck „das Mensch“ sogar im…

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Wie lustig ist die schwäbische Fasnet?

Sagt sie: „Dein Hosenstall ist offen.“ Antwortet er: „Ich weiß, ich hab’    Bereitschaft.“ Wenn  Hosentüren in johlenden Festhallen offen  besprochen  werden, sind wir mittendrin  in den tollen Tagen. Davor drückt sich  selbst  eine Narrenlegende   wie  der Donzdorfer Ignaz Dipfele alias Roland Hölldampf nicht,   der seit über 50 Jahren auf den närrischen Bühnen des Südwestens zu Hause ist.   In seinem Alter,…

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Der Schlechtmensch lebe hoch!

Wer gut ist, hat’s  schlecht. Ganz schnell kann es passieren, dass man für heroische Taten, Hilfsbereitschaft oder für  den Aufruf zu Spenden und  Toleranz als „Gutmensch“ verunglimpft wird. Eine   sprachkritische Jury hat gerade den „Gutmenschen“ zum Unwort des Jahres erklärt. Und wieder mal ist Stuttgart  einen Schritt weiter. Bei uns  gibt’s    bereits den „Schlechtmenschen“! Unweit des Neckartors, das  zum bundesweiten Synonym…

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Typen mit Ecken und Kanten

Harte,  unverblümte  Porträts in Schwarz-Weiß:  Wilhelm Betz   hebt  den Charakter von Stuttgarter Köpfen hervor  – mit Makeln und   ohne Weichzeichnung. Haben Frauen keinen Charakter? Unter den  36 Porträtierten,  die  Wilhelm Betz bisher für seine packende   Serie  „Stuttgarter Charakterköpfe“ ausgewählt  hat, ist   keine Frau. Aber vielleicht hat das eher was mit Eitelkeit zu tun, weniger mit Stärke und Geradlinigkeit. Denn der…

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Normalos ins Schaufenster!

Innen hohl, außen perfekt.  Bisher konnte   sich jede    Schaufensterpuppe auf Traummaße verlassen. Trainiert und athletisch sehen die lebensgroßen Figuren meist aus. Und das, obwohl sie nie Sport treiben.    Ihr  wohlgeformter  Kunststoffleib dient nur einem  Zweck. Als Kleiderständer  sollen sie den echten   Homo sapiens,  der  auch hohl sein kann,  zum Kaufen animieren. Der Homo schaufensterius verfügt seit dem Jahr 1849, als …

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Ein Büchle reist um die Welt

Im Pressehaus Stuttgart gibt's gerade etliche Versammlungen und Konferenzen. Zwei Zeitungen bilden im nächsten Jahr eine Gemeinschaftsredaktion - dies muss vorbereitet und diskutiert  werden. Bei einer dieser Versammlungen kam ein Kollege auf mich zu. Er arbeitet bei der Konkurrenz, die bald eine andere sein wird (aber ja, weil alle fragen: Es wird bei zwei Titeln und zwei Zeitungen bleiben).  "Goht's no",  sagte der Konkurrenzkollege,…

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